ERLÖREPA: Das Herz der Reflexion in der Outdoorpädagogik

Outdoorpädagogik-Session, wo das ERLÖREPA-Modell für Reflexion genutzt wird für Introspektion

ERLÖREPA: Das Herz der Reflexion in der Outdoorpädagogik

Es gibt viele Aspekte in der Bildungsarbeit, aber wenige sind so entscheidend wie die Reflexion. Sie bildet die Brücke zwischen Theorie und Praxis, zwischen Lehren und Lernen, zwischen Trainer und Teilnehmer. Ein besonders fesselndes Konzept in dieser Arena ist das ERLÖREPA-Modell. Es steht für „Ergebnis- und Lösungsorientierte Reflexion mit pädagogischer Absicht“ und hat das Potential, die Art und Weise, wie wir Reflexion angehen, zu revolutionieren.

Die Macht der Sensibilisierung

Bevor man sich in die Tiefe des Reflexionsprozesses stürzt, ist Sensibilisierung der Schlüssel. Es geht darum, den Teilnehmern die Bedeutung der Introspektion näherzubringen – den Akt des In-sich-Hineinschauens. Dies setzt einen Rahmen für den gesamten Reflexionsprozess und gibt ihm einen tieferen Sinn. Das Konzept der Fremdbeobachtung ist ebenso entscheidend. Hier wird Feedback von den anderen Teilnehmern eingeholt, allerdings fokussiert und auf Basis zuvor festgelegter Beobachtungsbereiche. Und hier liegt die Magie: Dieses Feedback ist objektiv und nicht wertend, es dient der Weiterentwicklung und nicht der Kritik.

Der Prozess im Überblick

Einige zentrale Elemente des ERLÖREPA-Modells sind:

Die Festlegung von Beobachtungsbereichen: Hier entscheiden Trainer und Teilnehmer gemeinsam, welche Bereiche beobachtet werden sollen.

Der Beobachtungsbogen: Ein maßgeschneidertes Instrument, das darauf abzielt, spezifische Aspekte des Trainings zu erfassen. Es enthält etwa 5-7 vordefinierte Themenbereiche und Beschreibungen der Beobachtungsbereiche.

Zwischenbeobachtungen: Das sind Momente, die während des Trainings als besonders aufschlussreich erachtet werden.

Nach diesen Beobachtungen beginnt der wahre Reflexionsprozess mit sieben Kernfragen des ERLÖREPA-Modells. Sie bilden den Pfad, auf dem sowohl Selbst- als auch Fremdbeobachtung ausgewertet werden.

Der Einsatz in Unternehmen

Einige Unternehmen haben erkannt, wie wertvoll dieses Modell sein kann. Anstatt herkömmlicher Mitarbeitergespräche nutzen sie das ERLÖREPA-Modell zur besseren Selbstreflexion und Fremdwahrnehmung ihrer Mitarbeiter. Mit Fragen wie „In welchen Bereichen habe ich mich selbst als kompetent erlebt?“ oder „Wie und wodurch stelle ich meine Entwicklung/Veränderung sicher?“ öffnet dieses Modell Türen zu tieferen Gesprächen und wahrhaftiger Entwicklung.

Ein Abschluss mit Empathie

Die Worte des Liedes von Herman von Veen runden unsere Diskussion perfekt ab. Es geht um zärtliches Gefühl und um die Kunst, andere in ihrer vollen Menschlichkeit zu sehen. Als Trainer und Pädagogen ist dies unser höchstes Ziel: unsere Schüler, Lehrlinge & Teilnehmenden nicht als Funktionen oder Rollen, sondern als Menschen mit eigenen Träumen, Ängsten und Hoffnungen zu sehen.

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